gefördert durch HfG-Karlsruhe / Filminstitut, Goethe-Institut Johannesburg und ifa (Institut für Auslandsbeziehungen, in Zusammenarbeit mit der Wits University Johannesburg

 

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Anna Busdiecker, Lehlohonolo DhlaminiFlorian Haag, Heidi Herzig, Thomas Heise, Sabelo Mlangeni, Tshepo Rakosa, Senzo Shabangu, Mark Thomann, Jabu Matthews Tshuma

 

 

 

 

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Since January 2012 artists from South Africa and Germany have been working with local residents on a portrait of the neighborhood of Bertrams. For the project a former adult store at the Bertrams Spar was turned in to a print studio and film lab. The „EX Adult Store“ was the base for working in Bertrams. Residents of Bertrams and visitors are invited to look at the gathered materials before the editing will start. The workshop will close at the end of March 2012. The preview will include photography by Sabelo Mlangeni, 16mm film by Thomas Heise and students from HFG Karlsruhe (Germany) printmaking/intervention by Anna Busdiecker, Lehlohonolo  Dhlameni, Senzo Shabangu, Mark Thomann,Tshepo Rakosa and Jabu Tshuma created with local artists and residents from Bertrams.
 
Special performance: Pantsula dance and puppets
 
A complete exhibition of the material is expected to be shown in Johannesburg, Berlin and Karlsruhe at the end of 2012 / beginning of 2013.
Homezone 12 is supported by the Goethe Institute, the Bag Factory and the IFA Institute.
 
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Das erste einzeln stehende Haus, dass ich von innen gesehen habe, war das von Hazel und Gordon. Wir erkundeten die Pemberton Street, die Sackgasse, die von der, den kleinen, etwas verwahrlosten Park an seiner Nordseite begrenzenden Sports abgehend, den Hang hinauf führt und mit sechzehn einfachen Klinkerhäuschen versehen ist. Gordon stand auf der Straße. Er verlangte eine Million Rand, dann würde er Mark und mich vorbeilassen. So kamen wir ins Gespräch. Gordon lebt hier mit seiner Mutter und der achtjährigen Kassandra, Tochter, einer seiner beiden von ihren jeweiligen Freunden vor Jahren ermordeten Schwestern. Sein alter, weißer Toyota war dicht am Zaun auf dem Gehweg geparkt. Offenbar so, dass er vom Fenster des zur Straße liegenden Schlafzimmers aus gut zu sehen ist. Rechts, in der kleinen Einfahrt stand ein alter VW Käfer, der irgendwann repariert werden wird, wie Gordon erzählte. Der Vorgarten, ein höchstens zwei Meter breiter Streifen zwischen Haus und Zaun ist mit allerlei Blumenkübeln und diversen Töpfen dekoriert, dient aber auch als Zwischenlagerfläche für Wegplatten und diversen wetterfesten Kleinkram. Gordon zeigte gern Haus und Hof, die mangels Keller oder sonstiger Lagerfläche mit u. a. noch zu verwertendem Baumaterial, Fenstern und zwei kaputten Motorrädern, eines fürs Gelände und eines aus Zeiten der Sowjetunion (eine nach dem Raumschiff B????? benannte 150er) belagert werden.
   In einem Verschlag auf dem Hof leben zwei kleine, einst Gordon zugelaufene, so verspielte wie stetig kläffende Hunde und eine vierzehnjährige Ente. Dicht an das Haus geschmiegt, steht ein dieses weit überragender Gummibaum.
   Man betritt das Haus über drei Stufen und eine zu einem Zimmer umgebaute ehemalige Terrasse und gelangt ins mit einer zweiter Außentür und einer zusätzlichen Gittertür gesicherte Wohnzimmer. Ein Raum der angesichts der Fülle der darin versammelten Dinge im Grunde nicht zu bewohnen ist. Jeder freie Platz ist mit irgendwie günstig oder umsonst bekommenen,  irgendwann einmal zu gebrauchenden, wie allerlei zu reparierenden und dann vielleicht zu verkaufenden Dingen, auch Dekoration aller Art vollgestellt, so dass nur ziemlich schmale Pfade durch diesen und die anderen Räume des Hauses führen. Die Pfade sind mit dicker, transparenter Plastikfolie belegt, die die darunter befindlichen textilen Bodenbeläge und Teppiche schützen soll. Im Wohnzimmer ist für den alten PC, eine Mikrowelle, ein dickes, penibel aufgerolltes Auto-Starterkabel, ein 70er Jahre Radio und eine Schleifmaschine nurmehr Platz auf dem Boden und unter dem Vitrinenschrank blickt einem ein nahezu lebensgroßer Porzellanmops entgegen. Selbst der schwere, runde Wohnzimmertisch mit Spitzendecke ist von einem gewaltigen und offenbar mehrfach vergrößerten Kunstblumenbouquet besetzt, so dass man, säße man daran, sein  Gegenüber gar nicht sehen würde. Zum Eingang hin ausgerichtet sind daran etliche verschieden gerahmte Erinnerungsfotos gelehnt. Von den Wänden blicken verblichene Porträts von Hazels Eltern auf die Szenerie.  Auf dem mit unzähligen, kleinen Nippes und Erinnerungsstücken überfüllten Vitrinenschrank stehen Kerzen und Kinderbilder von Hazels toten Töchtern und eine Schneekugel mit einem Porträt der kleinen blonden Kassandra darin. Rechts davon, in der Ecke, trompetet dem Besucher eine Herde hamstergroßer Porzellanelefanten entgegen, umgeben von allerlei weiteren Nippes und Erinnerungsbildern. Darüber galoppiert auf einem verzogenem Karton eine Herde wilder Pferde auf das Fenster zu. Direkt vor der braunen Couchgarnitur stehen Stühle um den Tisch, so dass man, will man sich aufs Sofa setzen, darüber klettern muss. In der Ecke, rechts neben dem Eingang sind, worauf ist nicht zu erkennen, dicke Daunendecken übereinander gestapelt. Überhaupt reihen sich entlang der Wände neben und unter dem Mobiliar allerlei Dinge in Kisten und Kasten, darunter auch eine alte, kaputte Schreibmaschine und ein Paar schwarze, wie neu glänzende reparierte Schnürstiefel. Nichts wird weggeschmissen. Zwei große sentimentale Lackbilder, jedes mit einem leuchtende Tränen weinenden Kinderkopf, schmücken die Wand links des Eingangs. Von dieser führt eine Tür an der auf dem Boden stehenden Marienstatue vorbei in ein Schlafzimmer mit übereinander gestapelten Fernsehern.
   Alle Teile dieses Ensembles sind durchdacht platziert und stellen eine auf den Eingang hin ausgerichtete Ordnung dar. Ein Bild, das sich einem Besucher so bieten soll, wenn er den Raum betritt. Und ein Bild, das ihm vom Zustand Hazels und Gordons berichtet. Das Leben, auch eine Sache, derer man sich lieber versichert, zu Dingen geronnene Zeit. 
Wir verabreden uns.
Einer der Stühle des Wohnzimmers ist der Platz für Gordons dicken Aktenordner mit seinen alten Arbeitsverträgen, die er stolz und unter stetem Redefluss herzeigt, ein Durchblättern Lebens. Immer hat Gordon, seit er bei der Armee war, wie er erzählt, als Security gearbeitet. Jetzt ist er schon lange ohne Job. Ein verbitterter Mann Mitte fünfzig, der glaubt verloren zu haben, seit in Bertrams jeder das Recht hat zu leben, der hier einen Raum findet oder zugewiesen bekommt.  Gordon hat nichts gegen Schwarze, wie er sagt, nur sollen die doch sein, wo die sind, und die Weißen auch, wo sie immer sind, und so war es gut, sagt er, und mit Apartheid habe das nichts zu tun. Wir sind verschiedener Ansicht. Ich weiß zuwenig. Wir verabreden uns. (TH)
 
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Wie die Verteilung von Häusern und Wohnungen in Bertrams im Detail geschieht ist eine mit Gerüchten belegte Geschichte, deren kompliziertes Gefüge auch zu untersuchen lohnt.
 
 
Es ist mir nicht gelungen, Gordon wie verabredet wiederzutreffen. Weder er noch Hazel reagieren auf mein Klopfen. Auch nicht auf das Klingeln des Telefons. Die Fenster sind dicht verhängt. Das Auto steht auf dem Gehweg.
 
Es regnet. Von Der Mitte der kleinen Wendeschleife aus dreht Florian einen 360 Grad Schwenk über die Häuser nach rechts, beginnend auf dem obersten der Häuser, der Nummer 15. Als der Schwenk die Straße und den dahinterliegenden Park erreicht, kommt aus der rechts hinter der 15 stehenden, glänzenden Wellblechhütte, ein vielleicht dreijähriger Junge gelaufen, baut sich breitbeinig vor dem Tor auf der Wendeschleife auf und schaut interessiert zu. Als die Kamera die 15 wieder erreicht, an der 15 aber vorbei schwenkt und sich auf ihn richtet, läuft er weg und verschwindet in der Hütte.

Das schon früher ärgerlich erfahrene Problem, die nicht 100%ig präzise Perforation des vergleichsweise günstigen ORWO-Umkehrfilms, machen zu schaffen. Das Material reißt ziemlich oft. Das ist ärgerlich. 
 
Bei Regen im Park auf dem Fußballplatz treffe ich einen kleinen Jungen wieder, der vor einigen Tagen beim Dreh mit Roché, Jaqueline, seiner Freundin und seinem besten Freund Fabian, interessiert dabei stand. Ich hatte ihn fotografiert, wegen seiner Aufmerksamkeit und für ein Mädchen gehalten. Heute hatte ich die Abzüge dabei und gab ihm zwei der Fotos mit ihm. Er nahm die Fotos in die Hand und sagte leise „It’s me, it’s me“ und konnte den Blick nicht davon trennen. Wegen des Regens und damit die Fotos nicht nass würden schickte ihn Heidi nach Hause und er lief langsam wie im Traum, den Blick auf das wahrscheinlich erste Foto von sich selbst gerichtet, davon. Er heißt Innocence. (TH)
 
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Johnny und Marias (c) Thomas Heise

 

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Marias Delport wird frisiert (c) Thomas Heise

 

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Johnny und William (c) Thomas Heise

 

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William Smit (c) Thomas Heise

 

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William Smit mit neuer Frisur (c) Thomas Heise

 

 

Im Vorübergehen, Fuller Street. Fistus ist Tischler. Das Projekt interessiert ihn. Er kam dann mit seinem Sohn zum Ex-Sex-Shop und erklärte, eine Rolle Film sei für ihn zu wenig. so etwas mache er nicht. Er würde einen langen Film über einen König drehen. Wir sollten zeigen, wie das geht. Er wurde auch spielen. Die Diskussion dann war lang. Er will jetzt auch kein Geld mehr. Wir haben uns verstanden und sind verabredet für kommenden Samstag in seinem Haus in der Fuller Street, nördlich des Parks, in dem er seit acht Jahren lebt.

 

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Fistus Selowa (c) Thomas Heise

 

 

„Jede Landschaft stellt sich zunächst als riesige Unordnung dar, die uns die Freiheit lässt, den Sinn auszuwählen, den wir ihr am liebsten geben möchten. Doch ist, jenseits der landwirtschaftlichen Spekulationen, der geografischen Ereignisse, der Wechselfälle der Geschichte und Vorgeschichte, der erhabenste Sinn von allen nicht derjenige, der den anderen vorausgeht, sie beherrscht und weitgehend erklärt?, Jene blasse, verwischte Linie, jener oft unmerkliche Unterschied in der Form und der Konsistenz der Felsbrocken zeigen davon, dass dort, wo ich heute ein dürres Erdreich sehe, einst zwei Ozeane aufeinander gefolgt sind. Wenn man Beweise ihrer tausendjährigen Stagnation zurückverfolgt, alle Hindernisse überwindend – Steilhänge, Geröll, Buschwerk, Ackerland –
ohne sich um Pfade oder Zäune zu kümmern, scheint man widersinnig zu handeln. Aber dieser Ungehorsam hat nur das eine Ziel, den ersten Sinn zurückzuerobern, der zweifellos im Dunkel liegt, doch dessen partielle oder entstellte Umformung, jeder der folgenden ist.
Wenn das Wunder geschieht, wie es zuweilen vorkommt; wenn zu beiden Seiten des verborgenen Risses zwei grüne Pflanzen unterschiedlicher Gattung nebeneinander wachsen, die sich jeweils den günstigsten Boden ausgesucht haben; und wenn sich im selben Augenblick im Felsen zwei Ammonshörner mit ungleich komplizierten Windungen ertasten lassen, die auf ihre Weise von einem Abstand von einigen zehntausend Jahren zeugen: dann verschmelzen plötzlich Zeit und Raum; die lebendige Vielfalt des Augenblicks stellt die Zeitalter nebeneinander und verewigt sie. Denken und Gefühl gewinnen eine neue Dimension, in der jeder Schweißtropfen, jede Muskelregung, jedes Keuchen zu ebenso vielen Symbolen einer Geschichte werden, deren Eigenbewegung mein Körper wiederholt, während gleichzeitig mein Denken ihre Bedeutung erfasst. Ich fühle mich eingebettet in eine dichtere Intelligibilität, in deren Schoß die Jahrhunderte und die Orte einander antworten und endlich versöhnte Sprachen sprechen.“
(Levi Strauß)
 

 

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Druck im Hof (Jabu, Tseop, Anna, Clooni, Senzo, Mark)

 

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Senzo

 

 

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Roché (c) Thomas Heise

 

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Roché und Fabian (c) Thomas Heise

 

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Fabian als Darsteller für Roché (c) Thomas Heise

 

 

1896 wurde im Gebiet des heutigen Johannesburgs das erste Gold gefunden, dem die Stadt ihre Entstehung verdankt. Heute hat die Stadt über 5,6 Millionen Einwohner.

Bertrams ist hier ein während der Zeit der Apartheid ausschließlich von Weißen bewohnt gewesener Stadtteil unweit von Hillbrow, am Rande von Bez Valley gelegen.

Recherche- und Drehort ist eine seit ihrer Gründung auf einem entwidmeten Militärfriedhof äußerlich reinliche, einfache wie gute oder ordentlich zu nennende Siedlung für kleine Leute.

Bertrams gilt als der erste Vorort Johannesburgs, entstanden im frühen 20. Jahrhundert.

Am Ort der ehemaligen Leichenhalle des Friedhofs steht heute das in der Victoria gelegene Gebäude von Nandos Hühnchenkette.

Für uns, deren Interesse Geschichte und Veränderung in den letzten zwanzig Jahren ist, hat sich nach einer Woche als Zentrum der Arbeit im Stadtteil ein Gebiet zwischen der Frere( Road) im Süden und dem im Norden von der Thames (Road) begrenzten Park herausgestellt. Westlich wird das Gebiet von der Fuller (Street) begrenzt, östlich von der Queen (Street).

Hier, in einem Karree, stehen Blocks zweistöckiger Sozialbauten des frühen 20. Jahrhunderts, jedes mit jeweils einem Namen versehen, der auf historische Figuren verweist, von denen heute hier in diesem Viertel niemand derer, die wir getroffen haben mehr weiß, noch wissen will. Selbst die in dem an der FullerStreet gelegenen Stadtteilzentrum Arbeitenden können nicht sagen auf wen zum Beispiel sich der Name Maurice Freeman bezieht, dessen Namen das Recreation Center trägt.

Hinter dem Park, der von Kindern wie Jugend zum Spielen wie Abhängen genutzt wird, führt hügelwärts die Pemberton nach Norden, nach 300 Metern endend in einer Wendeschleife. Diese kleine Straße, wie die an der Queen gelegenen Cottage Houses und ihre Bewohner sind ebenfalls Teil unseres Interesses. (TH)

 

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Die in der Pemberton einzeln stehenden, von kleinen Gärten umgebenen quadratischen Häuser, wie die als Rechteck um den gemeinsamen Hof voller Wäscheleinen errichteten acht Klinkerblocks mit jeweils zwei Eingängen, enthalten äußerst kleine, nicht unterkellerte Wohnungen. Die Zimmer sind im besten Falle ca. 12 qm groß, die Küchen winzig, nicht zum Aufenthalt gedacht. Sozialwohnungen in den Vorstellungen und Möglichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts, gedacht für kleine, weiße Familien am Rande einer in die industrialisierte Zukunft explodierenden Stadt. Achtzig Jahre später, zwanzig Jahre nach Aufhebung der Apartheid, sind alle der inzwischen stark sanierungsbedürftigen, teils deutlich zerfallenden Häuser und die Wohnungen stark überbelegt, und selbst vermutlich als reine Wirtschaftsräume, Waschküchen o. ä. gedachte Verschläge sind inzwischen als Wohnraum genutzt, in der auch ganze Familien anzutreffen sind. Weiße sind jetzt deutlich in der Minderheit. An den einzeln stehenden Kleinhäusern sieht man Wellblechhütten und Holzhütten, aber auch massivere kleine Schuppen und ähnliches, das zur Vermietung von den Einzelhausbewohnern angebaut wurde oder deren Errichtung von ihnen gegen Entgeld gestattet wurde. Gebäude, in denen nun Untermieter der wenigen hier verbliebenen weißen Bewohner oder den nach dem Ende der Apartheid zugezogenen Familien wohnen. Die einen wie die anderen, die Hautfarbe spielt keine Rolle, sind nach westeuropäischen Maßstäben arme Bevölkerung, die sich von Job zu Job oder Hilfe zu Hilfe hangelt. Die gleichzeitige Enge des generationsübergreifenden Zusammenlebens, nicht aus Tradition, sondern aus mehrheitlich ökonomischen Gründen, schafft ihrerseits Raum für Konflikte. Suff und Drogen sind allgegenwärtig. Das Leben erinnert, trotz des gänzlich anderen Hintergrundes an Zeichnungen Zilles oder Falladas Romane und ruft auch Erinnerungen an Schilderungen in Romanen Upton Sinclairs oder B. Travens hervor, als wäre die Zeit eine andere als die unsere.

Die Wirklichkeit ist jedoch zu untersuchen, dieser erste Eindruck zu hinterfragen. Das Leben hier ist nämlich keinesfalls deprimierend, eher eines voller Lebensgier zwischen dem immer wieder auch zu sehenden, resignierten Warten darauf, das die Zeit vergeht oder dem Bemühen sie totzuschlagen. Es gibt nur wenig sichere Arbeit, jedes Tun, welcher Art auch immer, ist Arbeit am Überleben, das ist nicht zu übersehen. Wenn die Dämmerung hereinbricht, leeren sich die Straßen rasch, werden die Schritte schneller, zieht das Leben sich zurück in die mit Hunden, Stacheldraht und messerscharfen Zaunspitzen bewehrten, fest vergitterten Häuser und auch die den Superspar-Supermarkt umkreisenden Obdachlosen verschwinden in ihre dunklen Verstecke und es wird still.

 

In der materiellen, wie auch der daraus folgenden gelegentlich geistigen Armut sind wir klar ein Fremdkörper, der sich Akzeptanz über den Moment hinaus mühsam erarbeiten muss. Es fällt zwar leicht in Kontakt zu kommen, jedoch erweist es sich schwierig, diesen wirklich über eine Zeit zu halten und zu vertiefen. Konkrete Verabredungen kommen leicht zustande, werden aber selten eingehalten, andererseits ist die Freude echt, wenn bemerkt wird, dass wir uns wieder und wieder bemühen, begonnene Kontakte zu pflegen. Unser Platz liegt zwischen Misstrauen, das auf Erfahrung gründet, und umwerfender Offenheit und Freundlichkeit und ist ohne sicheren Boden. Manchmal sind wir willkommene Abwechslung, aber eben auch deutlicher Hinweis auf die eigene, mehrheitlich prekäre Lage.

 

Die bisherigen, stummen, hier vor Ort gedrehten und in einem erst vor vier Wochen geschlossenen Sexshop an der Bezuidenhout Street, in dessen zur Dunkelkammer umfunktionierten Videokabine, handentwickelten Schwarzweißbilder, wie die, davon unabhängig, meist von Mark Thomann, als Teil des Interventionsprojektes „Homzone 12“ gefertigten Tonaufnahmen, werden im Ergebnis zu einer gemeinsamen Ausstellung führen, wie auch einem gemeinsamen 16mm Film.

 

Eine Arbeit, die Beiträge von den Bewohnern von Bertrams, von freien südafrikanischen Künstlern, den an Homezone 12 beteiligten deutschen Künstlern, wie zwei Studenten der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe in ein Gemeinsames wandelt.

Eine Zusammenarbeit von verschiedenen Vielen, die sehr verschiedene künstlerische Überlegungen ins konkrete Dasein hier vor Ort überführt. (TH)

 

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Bezuidenhout Street, Blick aus dem Fenster.

Auf der dicht befahrenen Kreuzung Bezuidenhout Street Ecke Bertrams Road hastet barfuß der kleinwüchsige Mutama zwischen den Fahrzeugen hindurch. Ein lebensgefährliches Unterfangen. Die Rechte ausgestreckt in Richtung der gerade für ihn noch erreichbaren Wagenfenster, murmelt er dabei Unverständliches vor sich hin und einzig seine eindringlich vorgetragene und für dieses Gewerbe unverschämt hohe Forderung von fünf Rand an jeden, der ihm aus dem Auto auch nur einen Blick zuwendet, ist klar zu verstehen. Mutama besteht selbstbewusst auf seinem höheren Wert gegenüber den anderen Bettlern, seiner Besonderheit, seinem verwachsenen Körper, der sein Kapital ist. Zumal viele, die ihn täglich sehen und erleben, glauben, dass eben sein Handicap ihm möglicherweise bestimmte, sehr besondere, unter Umständen auch gefährliche Fähigkeiten verleiht, über die allerdings nur zu vage zu spekulieren ist. Dies wiederum wissend, erlaubt sich Mutama, den hier tätigen Leuten gelegentlich gehörig auf die Nerven zu gehen. Seine Pausen verbringt er damit, mit wachem, wie suchenden Blick eines Jägers die kleinen Lädchen entlang der Bezuidenhout abzuklappern und Kaffee, Nahrung, dies oder jenes, alles was ihm gerade ins Auge fällt, als Geschenk zu verlangen. Er wird von den Ladenbesitzern verständlicherweise nicht gerade gemocht, jedoch mit Gelassenheit gegenüber dem Unvermeidlichen mehr oder weniger freundlich hingenommen und versorgt, und erst wenn Mutama in gelegentlichen Anfällen von Größenwahn seine Forderungen ins Unverschämte steigert, fliegt er kurz und bündig einfach raus. Etwas, das ihn keineswegs beunruhigt oder dem er sich ernsthaft widersetzen würde, sondern eine Sache, die er abschüttelt wie lästigen Staub. Vor sich hinbrabbelnd macht er sich dann zum nächsten seiner Opfer auf.

 

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Als ich ihn bat mir seinen Namen zu notieren, tat er dies mit ersichtlicher Freude, aber war nicht aufzuhalten, diesem immer weitere Buchstaben anzufügen, sowie eine Reihe von Zahlen: 20000, 40000, 3000, 500, 7600… die ihm wohl weitere oder höhere Bedeutung verschaffen oder auch nur den Moment des Interesses an ihm in die Länge ziehen sollten. Ich nahm ihm, als es mir langte, einfach den Stift wieder weg. (TH)

 

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   Gestern traf ich zum zweiten Mal den 65 jährigen Alfred Hadebe aus Ascot, der hofseitig im Goch House an der QueenStreet eine der um 9 qm großen, nur 1.70 hohen, als Wirtschafts- oder ebenerdiger Lagerraum gedachten, fensterlosen Kammern bewohnt. An fünf bis sechs Tagen des Monats hat er Arbeit bei der Stadt, dann wird das Gras an den Straßenrändern geschnitten, der herumliegende Abfall gesammelt, aufgeräumt, eine Ordnung hergestellt, die nicht halten will, ihm aber so lächerliche wie regelmäßige Einkünfte sichert, von denen kein Mensch leben kann aber einen Sinn verschafft.

 

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Später, als die Siebdruckwerkstatt, Mark, Anna, Jabu, Senso, Clooni und Tsepo, die bei den Bewohnern der Blocks hier neu gegen alt eingetauschten Laken der Blockbewohner mit großen Lettern zu bedrucken begannen, die das Wort OWN ergaben und diese auf die Leinen im Hof hängte, zog ein heftiges Gewitter auf. Es schüttete wie aus Eimern und der Dreh musste unterbrochen werden. Alfred öffnete und dann sah die Kamera aus der geöffneten Tür seiner Kammer.

Er besitzt ein Bett hinter dem Plastiktüten einen Schrank ersetzen. Sein Herd wird von weiteren Bewohnern genutzt. Suppe köchelte darauf. Und er besitzt einen Plastikstuhl, einen Tisch gibt es nicht. Es würde auch nicht mehr hier hinein passen.

 

   Beim Drucken sah Richard Nkome aus Simbabwe zu. Er stand in der Tür seines Hauses, dem H. J. Hofmayr Block, in dem er in der oberen Etage des rechten Eingangs wohnt.

Später kam er mit uns ins Kino Bioscope, sah sich Sonnensystem an und saß verloren zwischen den Leuten. Nichts ist einfach. (TH)

 

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Florian, Heidi und die Zuschauerin Fiona / Filmvorführung im Bioscope, 10. März 2012

 

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Jaqueline Voules wie auch Violet und ihr Freund Martin, leben in den Cottage Houses an der Queen Street, ebenso Violets Schwester. Es handelt sich hier um eine Art Altersheim. Ein leicht überschaubares, eingezäuntes Gebiet, mit kleinen, einzeln im Grünen stehenden Häuschen, deren jedes zwei Zimmer mit dazugehörigern zwei winzigen Küchen beinhalten. Steht man im Gelände kann man sich des Eindrucks gewisser handlungsloser Stille wie sie im Warten manchmal aufkommt kaum erwehren, doch mag das täuschen. Je nach Charakter und Neigung der Bewohner sind Ansätze kleiner Vorgärten an den Häuschen zu erkennen, Anpflanzungen von Blumen und Gesträuch. Es gibt zu aller Sicherheit eine desinteressierte Security im Pförtnerhäuschen am Eingang, die allerdings keinerlei Ahnung hat, in welchem der Häuschen die genannten konkret wohnen, noch, ob sie an- oder abwesend sind. Das dürfte ihren lächerlichen Löhnen geschuldet sein, die wenig Interesse an der Arbeit stimulieren, wie der Eintönigkeit des Blicks auf die hinter dem Eisengittertor liegende Queen Street und das Klinkerhäuschen gegenüber mit dem sich in die Besinnungslosigkeit trinkenden, zu Grunde richtenden weißen Paar in den Vierzigern, das gelegentlich und zeitlupenhaft über den Gehweg stolpert, sich so sehr liebt wie streitet und später im staubigen Vorgarten auf dem Torweg sprach- und blicklos dumpf herumsitzt. Oder auch an dem mit Spielen versehenen Mobiltelefon der uniformierten Beschützer der hier lebenden Alten.

Solche Szenen wie die gegenüber machen ratlos, nämlich wie ihnen zu begegnen ist. Es ist ihnen nicht auszuweichen, nicht nur hier. Und so gehe ich vorüber, wie an einer Selbstverständlichkeit, die es ja auch ist, als ginge es mich nichts an, als liege oder säße da niemand. Ich tue das, um uns beiden, ihnen wie mir, die Scham der Hilflosigkeit zu ersparen. Dabei will die Ratlosigkeit nicht vergehn.

 

Wenn im Nachbarhäuschen der Fernseher oder die Musik zu laut ist, nimmt sich Jaqueline Voules einen Plastikstuhl, trägt ihn über einen schmalen Trampelpfad durchs dichte, hohe Gras in Richtung Queen Street, platziert Stuhl und sich mittig vor das Securityhäuschen und blickt durch das eiserne Gitter auf die eintönige Szenerie. Eine einsame, weiße alte Frau, aufrecht im Stuhl, auch der Kopf Haltung zeigend. Als sei etwas anderes und sie nicht hier in den Staub gepflanzt, vor dem Gitter, auf dem Plastikstuhl. Als sei sie eine andere als alle hier, und als die Schwarzen sowieso.

Sabelo, der Fotograf, der seit längerem hier im Bezirk Porträts fertigt, hatte sie eines Tages gefragt, um die Erlaubnis, sie zu fotografieren wie schon einige hier und um ein Interview, und sie hatte ihn abgewiesen mit der Bemerkung, er solle zu seinen Leuten gehn, was die hier lebenden Schwarzen meinte. Doch dann kam Mark zu ihr, der Siebdrucker aus Berlin. Ein Weißer, der die Frage Sabelos erneut stellte. Ein Gespräch voller Lächeln, wie herablassender Bemerkungen Jaquelines über ihre Mitbewohner, mit denen sie nichts zu schaffen haben wünschte, ein Gespräch, an dessen Ende sie jetzt aber Bereitschaft erkennen ließ, sich auf etwas einzulassen. Das heißt auf Sabelo. Bis er dann wie besprochen kam. Als sie ihn sah, den Schwarzen, wollte sie nichts mehr davon wissen, sich damit nicht gemein machen und zog sich ins vergitterte Dunkel ihrer Behausung zurück und beobachtete von dort, wie Sabelo nun mit anderen des Altersheims zu arbeiten begann. Mit Violet, die mit Martin ein Häuschen teilt. (TH)

 

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FRIDAY, 2ND MARCH

Beim Film Lab, dem Kopierwerk Johannesburgs, koennen wir am super-16mm-Schneidetisch unser bereits entwickeltes Material ansehen. Wir sind gespannt auf die Aufnahmen!

Ausserdem: Stix und seine Freunde erzaehlten, dass Bertrams ein Militaerfriedhof war. Die portugiesische Haehnchenbraterei diente als Leichenschauhaus. Und: Es gibt Leute (ausschliesslich Herren), die sonntags von ihrem Zuhause aus zur Kirche (Zion Christian Church) springen und laufen. Eigens dafuer angefertigte Schuhe aus Autoreifen ermoeglichen dies. Nach Hause wird gelaufen. Man erkennt sie an dem Stern auf dem Hut und der Vogelbrosche.

Um 14 Uhr besuche ich Palesa. Sie ist 16 Jahre alt. Ihre Schwester ist 18 und moechte Schauspielerin werden. Sie strahlte, als wir mit der Kamera an ihrem Haus vorbei liefen.

 

Kommende Woche (8 -10.03.12) zeigt das Bioscope (http://www.thebioscope.co.za/2012/01/31/the-thomas-heise-selection-coming-in-march/) Filme von Thomas Heise, Bettina Buettner und Serpil Turhan. Es ist ein Ort, der nie von Menschen aus Bertrams betreten wird. Ein Abholtaxi wird sie hinbringen.

 

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THURSDAY, 1st MARCH

 

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   We succeeded! First two 16mm roles have been developed. 1 Role = 120 meters = 11 minutes of picture = 160 minutes development. Bless the ventilator!

   Es ist vollbracht! Die ersten beiden 16mm Rollen sind erfolgreich entwickelt. 1 Rolle = 120 Meter = 11 Minuten Bild = 160 Minuten Entwickeln. Dank an die Abzugshaube und den Ventilator!

 

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Florian, Heidi

 

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WEDNESDAY, 31th FEB

Bright and early we headed to the flats as I was advised by the old man. Started to set up and shoot , it went well and I was pleased by the shoot. My first 16mm was in the can ready to be processed .

 

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TUESDAY, 27th FEB

Tuesday the 30 th of feb was the day I had to go out and get aqaunted with the camera , streets, my loyal subjects and my inner demon (fear). My first location was the babrber shop , I was shit scared and nervouse but the show had to go on .So I shot my first scene the outside of the barber shop with no problems, then the inside where I experienced a film melfunction. Worry and disapointment gave me a temporary peralasies.
   Well, I had to move to plan b, which was to shoot the flats, we were served with another disapointment there wasn’t much action happening as I had anticipated.
   A short old bubbley, toothless, tattoo filled man ask who resides at the flats saw my long face and asked questions on what I wanted to shoot , I told him. He advised me to come early the next morning. We packed up and went on our way. Around the corner of the flats there was a group of guys who were interested in what we were doing. One of them started telling us the history of the area, that has been a former military burial ground, the portugese chicken factory served as a morg in 2nd World War era.

 

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MONDAY, 26th FEB

   John, der uns beim Umbau des Ladens half, fehlt heute. Andrew, der die Autos auf dem Parkplatz einweist, hat eine blutige Nase. Der Besitzer des Fischladens beschuldigt uns, für Andrews Verletzungen verantwortlich zu sein. Diese seien vom Braai, genauer gesagt vom Alkohol, den wir beim gestrigen Kennen Lernen ausgeschenkt haben. Stimmt nicht. Die Nase war schon am Samstag versehrt.

   Homezone 12 spricht sich rum: Ringo, ein Mann den wir beim Handykartenkauf kennengelernt haben, besucht uns. Er will mitmachen.

   Auf dem Gehweg Maedchen und Jungs in Schuluniform.

 

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MEET AND GREET BRAAI, SUNDAY 25TH FEB

 

   After one week of revamping the ex-adult store, which is situated at the Bezuidenhout main road at the Spar-complex in Bertrams, we invited the participants and the public for meet and greet the homezone 12 project during braai.

   When coal meets braai stand, ice meets beers and eyes set on the television set

that had the students filmdocumentarys from Germany, a few elderly dressed up in their sunday best from a near by old age home were the first to imbrace us. Guests trickled, from Goethe Institute, artists from the drill hall, locals from the neighbourhood and friends.

   As the sun was beginning to retire behind the notorious jozi sky scraper filled landscape, as the fire died down, the refreshments tap ran dry and our guests started to leave in dribs and drabs. We had accomplished our first mission within the few days to re-introduce the space to the public, friends and artists.

 

   Nach einer Woche Umbau des EX- Sexshops luden wir am Sonntag, den 25. Februar um 14 Uhr zum „Braai“ (Grillen) und Kennen-Lernen der Homezone-Werkstatt ein: Studenten der Wits Universität, junge Künstler aus der Drill Hall, Freunde und Bekannte aus Bertrams sowie das Goethe-Institut Johannesburg. Sabelo Mlangeni brachte die Protagonisten seiner Fotoserie ueber das Altenheim mit.

   In Südafrika beginnt der Tag mit Sonnenaufgang. Mit Sonnenuntergang werden die Buergersteige hochgeklappt. So endete auch unser Kennen Lernen am fruehen Abend und wir wie unsere Gaeste machten sich auf den Heimweg.

 

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John, Andrew

 

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HOMEZONE 12 STUDIO

 

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   The Homezone 12-studio is situated at the Bezuidenhout main road at at the Superspar-complex in Bertrams (http://g.co/maps/edh5m). Being one of the stores in a line with a fishstore, post office, internetcafé, hair salon and amoungst others, the place is highly frequented. Once in while people wander in, ask for jobs or just want to know what we sell. The studio is a meeting point and working space. It has a darkroom, where the silkscreens and the 16mm black-white filmmaterial will be developed, even a 16mm cutting table from the Wits-University will be part of it.

 

   Die Werkstatt befindet sich an der Ecke Betrams Road / Bezuidenhout Street (http://g.co/maps/edh5m). Unsere Nachbarn sind links ein Fischladen, rechts ein Internetcafe, hinter uns der größte Supermarkt (Superspar) der Gegend. Security auf dem Gehweg vor der Ladenzeile, Vorübergehende fragen nach Jobs, was es hier zu kaufen gibt oder betruebt, wo der vormalige Eigentuemer hin ist. In der Dunkelkammer, der vormaligen  Videokabine, werden die Siebdrucke belichtet und das belichtete schwarz-weiße 16mm-Filmmaterial von Hand in Eimern entwickelt. Zur Ansicht desselben hat die Wits-Universität / department film & television einen 16mm-Steenbeck-Schneidetisch zur Verfuegung gestellt.

 

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Florian und Jabu

 

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Mark und Superspar-Security

 

 

 

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